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Änderung des Bebauungsplans „Ferienhäuser Am Havelpark“

Ursprünglich plante der Vorhabenträger Am Havelpark die Errichtung von Ferienhäusern. Nun soll dort ein Wohngebiet entstehen. Grundsätzlich ist das angesichts des Bedarfs an Wohnraum in der Stadt zu begrüßen. Nachdem nun aber die ersten Planungen vorliegen, ergeben sich viele Diskussionspunkte, die auch in den vielen Einwendungen der Bürgerinnen und Bürger gegen den Entwurf des Bebauungsplans thematisiert werden:

  • Die ursprüngliche Beschränkung der Größe der entstehenden Wohneinheiten wird aufgehoben. Dadurch sind dort bis zu 300 Wohneinheiten möglich. Wir begrüßen es, wenn dort auch Mehrfamilienhäuser entstehen können, jedoch sollte vorgeschrieben werden, dass zumindest ein Teil davon im bezahlbaren Segment und als Sozialwohnraum entsteht.
  • Der Verkehr Richtung Innenstadt wird aktuell vollständig über die Zehdenicker Straße fließen. Damit ist Chaos an der Einmündung in die B96 bei Rosarius vorprogrammiert! Und im Gebiet sind bisher keine asphaltierten Straßen vorgesehen, was zu erhöhten Folgekosten bei der Unterhaltung führt.
  • Der Vorhabenträger will den Grünstreifen mit mehr als 70-jähigen Maulbeerbäumen an der Zehdenicker Straße entfernen. Im vorangegangenen Bebauungsplanverfahren hatte die untere Naturschutzbehörde gefordert, diesen zu erhalten, da er Aufenthalts- und Brutplätze für Vögel und Fledermäuse bietet.
  • Es gibt keinerlei Vorgaben für das Vorhalten sozialer Infrastruktur wie Spielplätzen oder für den Einsatz klimafreundlicher Heiztechnik im Gebiet.
  • Hinzu kommt: Ein Teil der Grundstücke soll weiterhin nur für Ferienhäuser vorgesehen werden, was zu verständlichem Unmut bei den Käufern führt, die sich gern dauerhaft in Fürstenberg ansiedeln wollen.

     

Über diese und weitere kleinere Kritikpunkte muss geredet werden. Deshalb hat der Bauausschuss deutlich gemacht, dass die bisherigen Planungen nicht seinen Vorstellungen entsprechen.

Aber wie geht es nun weiter? Wir finden, bevor dieser Bebauungsplan auf den Weg gebracht wird, braucht es eine grundsätzliche Festlegung der Stadtverordneten, was sie bei der Entwicklung neuer Wohngebiete erwarten. Wir haben deshalb einen Antrag in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht, in dem wir fordern dass bei allen Bebauungsplanverfahren:

  • die verkehrlichen Auswirkungen hinsichtlich der Belastungen durch Verkehr und Lärm für die Bürgerinnen und Bürger zu prüfen sind und wenn sich daraus notwendige Maßnahmen ergeben, die Investoren an den Kosten beteiligt werden.
  • die Auswirkungen auf die soziale Infrastruktur geprüft und die Investoren an den durch ihr Vorhaben benötigten Kita- und Schulplätze beteiligt werde, auch wenn kein Neubau erforderlich ist. Und es sind bei größeren Vorhaben auch Flächen bspw. für Spielplätze vorzusehen.
  • ein Teil des entstehenden Wohnraums für soziale Zwecke vorzusehen ist. Das meint sowohl zielgruppenspezifische Wohnungen wie altengerechte oder Wohnungen für junge Leute, aber auch belegungsgebundenen Sozialwohnraum und Wohnungen im bezahlbaren Sektor. Bei Geschosswohnungsbau soll mindestens 20% Sozialwohnraum entstehen.
  • auf klimafreundliche Heiztechnik und Ladeinfrastruktur für E-Autos hinzuwirken und bei Gewerbebauten eine Solardachpflicht vorzusehen.

     

Wir sind gespannt, wie die Diskussionen dazu verlaufen. Klar ist: So wie bisher geht es nicht weiter. Wir alle wollen, dass sich Fürstenberg weiterentwickelt und mehr Wohnraum geschaffen wird. Das darf aber nicht nur im Luxus-Bereich sein. Wichtig ist, dass alle sozialen Schichten dauerhaft in Fürstenberg ein Zuhause finden.

Und wir wollen, dass die Investoren in Fürstenberg nicht nur das schnelle Geld riechen, sondern von Anfang an auf ihre Verantwortung für die ganze Stadt hingewiesen und an den durch ihr Vorhaben entstehenden Folgekosten im sozialen und verkehrlichen Bereich angemessen beteiligt werden!